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Wardley Maps x S-Kurven-Sprung

Das S-Kurven-Konzept im Innovationsmanagement beschreibt, wie sich die Leistungsfähigkeit einer Technologie im Laufe der Zeit entwickelt – abhängig von den investierten Ressourcen. Es handelt sich um einen idealisierten Technologielebenszyklus.

Neue Technologien starten meist mit einem geringeren Leistungspotenzial als etablierte Lösungen. Doch in ihrer Wachstumsphase überholen sie die Alttechnologien oft. Die Herausforderung für Unternehmen besteht darin, den richtigen Zeitpunkt zu erkennen, um von der alten auf die neue Technologie umzusteigen. Clayton Christensen beschreibt dieses Dilemma in seinem Buch The Innovator’s Dilemma.

Ein bekanntes Beispiel ist Kodak: Das Unternehmen hatte die Digitalfotografie selbst entwickelt, vernachlässigte sie jedoch, weil der Verkauf von Fotofilmen deutlich profitabler war. Und als andere Firmen die Technologie vorantrieben wurde Kodak überholt.

Wardley Maps – benannt nach Simon Wardley – dienen der strategischen Analyse von Wertschöpfungsketten aus Kundensicht. Dabei werden Produkte oder Dienstleistungen in ihre Einzelkomponenten zerlegt und nach zwei Kriterien angeordnet: Wertbeitrag für den Kunden (Y-Achse) und Entwicklungsstand bzw. Reife (X-Achse).

Die Sketchnote veranschaulicht, wie sich das Innovator’s Dilemma und der S-Kurven-Sprung in einer Wardley Map darstellen lassen – und umgekehrt.

Wardley argumentiert, dass sich jede Komponente auf der Entwicklungsachse nach rechts bewegt, sofern ausreichend Nachfrage besteht. Hindernisse können diesen Prozess jedoch verlangsamen.

Analog zum S-Kurven-Modell erscheint eine neue Technologie in der Wardley Map zunächst weiter links (weniger ausgereift) und unten (geringerer Wertbeitrag). Sie entwickelt sich nur dann weiter, wenn die Nachfrage – also der interne Entschluss des Unternehmens, die Technologie voranzutreiben – groß genug ist. Oft zögern Unternehmen, weil die neue Technologie die bestehende kannibalisieren könnte. Dieses Zögern entspricht in der Wardley Map einem Widerstand gegen die Weiterentwicklung.

Fazit: Sowohl das S-Kurven-Modell als auch Wardley Maps zeigen, wie wichtig es ist, den richtigen Zeitpunkt für technologische Wechsel zu erkennen – und interne Widerstände zu überwinden.