Sketchnotes in der Wissenschaft

Sketchnotes und Wissenschaft? Gibt es da eine Verbindung? Für mich sind Sketchnotes und wissenschaftliches Arbeiten zwei Dinge, die super gut zusammen passen.

Sketchnotes über Wissenschaft

Zum einen kannst Du mit Sketchnotes wissenschaftliche Themen besser verstehen und Dein Wissen mit anderen Menschen teilen. Ich habe Dir hier als Beispiel eine Sketchnote eingefügt, die ich für den lernOS Sketchnote Leitfaden erstellt habe.

Sketchnote über die Dual Encoding Theorie basierend auf wissenschaftlichen Veröffentlichungen
Eine wissenschaftliche Sketchnote – Die Dual Encoding Theorie (erklärt unter anderem warum Sketchnotes und Visualisierungen generell so gut funktionieren…)

In der Sketchnote versuche ich dem/r Betrachter*in, also Dir jetzt gerade, zu erklären, wie die Dual Encoding Theorie funktioniert. Bilderinformationen und Textinformationen werden als separate Einträge in Deinem Gedächtnis abgelegt. Wie zwei Dateien auf Deinem Computer. Zusätzlich werden sie aber in deinem Gehirn miteinander verknüpft, als doppelt enkodiert oder gespeichert. Dadurch erinnerst Du dich viel schneller und korrekter an Informationen, die Du dir als Visualisierung oder Sketchnote gemerkt hast als eine Notiz, die Du tatsächlich auf deinem Computer oder Smartphone erstellt hast. Also, wenn es eine reine Textnotiz ist. Schließlich sind Sketchnotes schon lange digital…

In einem anderen Post habe ich Dir schon gezeigt, wie ich mit Sketchnotes das statistische Modell für meine Masterarbeit entwickelt habe oder an der Uni Sketchnotes statt PowerPoint benutzt habe , auch irgendwie eine Art Sketchnotes über oder für die Wissenschaft zu erstellen.

Wissenschaft über Sketchnotes

Zum anderen gibt es auch Wissenschaftler*innen, die forschen über Sketchnotes und Visuelles Denken.

Ein gutes Beispiel sind da Almudena Fernández-Fontecha, Kay L. O’Halloran, Sabine Tan und Peter Wignell, die das Paper „A Multimodal Approach to Visual Thinking: The Scientific Sketchnote“ veröffentlicht haben.

Um aus ihrem Abstract zu zitieren: „in this regard, visual thinking is a form of cultural communication through which abstract ideas are translated and explained using a multimodal outline or summary of essential parts by adapting resources (e.g. linguistic resources and mathematical graphs), using new resources (e.g. stick figures and other simple schematic drawings) and maintaining others from the original text (e.g. mathematical symbolic notation), resulting in a congruent (or concrete) depiction of abstract concepts and ideas for a non-specialist audience.“ [Quelle]

Spannend: Sketchnotes oder Visualisierungen sind für die Autor*innen eine Kommunikationsform, die sich besonders eignet um abstrakte Ideen zu erklären. Das heißt für mich, die Wissenschaft findet, Sketchnotes passen gut zur Wissenschaft. Als Beispiel zeigen die Autor*innen Sketchnotes von Rob Dimeo, einem sehr bekannten Mitglied der Sketchnote Community. Wer mehr über ihn und seinen Weg zum Sketchnoting erfahren möchte, dem empfehle ich die Folge 2 der 1. Season des Sketchnote Army Podcasts.

Ein weiteres Team, dass sich wissenschaftlich mit Sketchnotes befasst sind Kendra L. Andrews und T. Mark Bentley: Multimodal Composing, Sketchnotes, and Idea Generation In ihrem Video zeigen sie, wie Sketchnotes Ideengenerierung und Lernen verbessern. Vielleicht schaust Du ja mal rein…

Zuletzt: Ein Tipp von mir…

Wer vor der Herausforderung steht, sich einem wissenschaftlichen Thema zu widmen und das in Form von Visuals, dem kann ich als ersten Ansatz den Vivid Grammar Graph von Dan Roam ans Herz legen. Dan beschreibt damit einen super strukturierten „way forward“, an dem Du dich Schritt für Schritt zu Deinem Bild hangeln kannst:

Sketchnot über den Vivid Grammar Graph von Dan Roam
Der Vivid Grammar Graph von Dan Roam – Ein praktischer Ansatz auch um wissenschaftliche, komplexe Themen zu visualisieren…

Links zum Thema